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@jugendtreff_steinbauerpark: Container online!
Im Jahr 2020 etablierte die Einrichtung Jugendtreff Steinbauerpark ihren Instagram-account unter den Jugendlichen, und konnte so auch in Zeiten des harten Lockdowns digital für die Jugendlichen da sein. Zeit für einen digitalen Jahresrückblick.
Seit dem vermehrten Auftreten der ersten Sozialen Medien vor etwa 15 Jahren setzen wir uns im Verein Rettet das Kind - LV Wien mit Jugendlichen und deren Nutzung von sozialen Medien auseinander. Im Laufe der Jahre hat sich die Lebenswelt von Jugendlichen einem Wandel unterzogen, die Digitalisierung der Gesellschaft nimmt stetig zu. Die Trennung von online und offline kann oft nicht mehr klar gezogen werden, man ist immer erreichbar, kann alles zu jeder Zeit teilen und wird mit Nachrichten überflutet, deren Wahrheitsgehalt auf den ersten Blick nicht immer leicht zu überprüfen ist.
Für Jugendarbeiter*innen, die nach dem Prinzip der Lebensweltorientierung arbeiten, bedeutet dieser Wandel auch eine Änderung in der Arbeitsweise mit Jugendlichen und die bewusste Nutzung bestimmter Sozialer Medien, um die Zielgruppe auf unterschiedlichen Ebenen zu erreichen.
Speziell im Jahr 2020 zeigte sich, dass ein digitaler Kontakt zu den Jugendlichen besonders wertvoll sein kann, wenn jeglicher persönlicher Kontakt durch die Corona-Maßnahmen stark eingeschränkt wird. Der Jugendtreff Steinbauerpark hat sich daher im März 2020, im Zuge des 1. Lockdowns, dazu entschlossen, mit den Jugendlichen via Instagram in Beziehung zu treten.
Im Laufe des Jahres 2020 wurden 457 direkte digitale Chat- oder Videofonie-Kontakte zur Zielgruppe gezählt, dazu kommen 4510 Interaktionen mit Jugendlichen auf Instagram, sowie durchschnittlich 50 Views pro Beitrag. Insgesamt konnten durch die digitale Jugendarbeit 116 verschiedene Jugendliche aus dem Steinbauerpark regelmäßig erreicht werden, davon 79 Jugendliche der Kerngruppe. Der Mädchen*anteil lag bei 36 Prozent (42 Mädchen*).
Zu Beginn der Pandemie ging es vorrangig darum, jugendgerecht aufbereitete Informationen zu den Corona-Maßnahmen zur Verfügung zu stellen. Besondere Bedeutung gewann außerdem die psychosoziale Unterstützung via Sozialer Medien, da die betreuten Jugendlichen durch die Pandemie vor große Herausforderungen gestellt wurden.
In Phasen gelockerter Maßnahmen zeigt sich nun das große Potential der inhaltlichen digitalen Jugendarbeit. So können Themenfelder, die im Gespräch mit Jugendlichen aufkommen, anschließend inhaltlich auf Instagram bearbeitet werden. Hier bewährt sich die bei den Jugendlichen sehr beliebten Quiz-Funktion, mit der auf spielerische Weise Wissen vermittelt werden kann. Gleichzeitig können Fragestellungen, die auf Instagram bearbeitet werden, im persönlichen Kontakt mit den Jugendlichen weiter besprochen werden. Diese Verschränkung ermöglicht eine nachhaltige Bearbeitung komplexer Themenfelder, die in knappen informativen Stories und Posts niederschwellig und interaktiv vermittelt und dadurch leichter von den Jugendlichen angenommen werden können.
Bearbeitete Themen bisher waren beispielsweise: Verschwörungserzählungen, Alkoholkonsum, Umgang mit der Polizei, Gewalt an Frauen, Sexuell übertragbare Krankheiten, Fitnessmythen, Umgang mit Fake News, …