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Gewaltfreier Jugendtreff jetzt!
Dass ein Jugendtreff ein Ort ist, an dem keine Gewalt stattfindet, sollte selbstverständlich sein. Dennoch bleibt dieser Anspruch oft auch eine Utopie. Im alltäglichen Umgang der Jugendlichen untereinander kommt es leider zu oft vor, dass sowohl verbale als auch körperliche Grenzüberschreitungen als „normal“ angesehen werden.
Mit genügend Kontinuität und einer langjährig erarbeiteten positiven Autorität durch Beziehung im Steinbauerpark, hat es sich das Team des Jugendtreffs zur Aufgabe gemacht, für diese oft harmlos beginnenden Gewalthandlungen zu sensibilisieren und die Jugendlichen immer wieder zur Reflexion über ihr Verhalten anzuhalten. Was als harmloses Gerangel unter Freund:innen auf der Couch beginnt, endet ohne Spielregeln gelegentlich in einer für alle Beteiligten nicht mehr harmlosen Auseinandersetzung. Mit genau diesen Dynamiken zu brechen und so Grenzen für diejenigen zu wahren, die das in diesem Moment vielleicht selbst gerade nicht artikulieren können, ist eine Herausforderung in der täglichen Arbeit – der sich das Team gerne stellt. Jugendliche brauchen in ihrer Entwicklung zwar immer wieder einen Rahmen, um sich auch körperlich auszuprobieren, aber dabei müssen - wie im Kampfsport auch - Spielregeln eingehalten werden, um eigene Grenzen und die des Gegenübers zu wahren.
Ein weiterer Aspekt ist die Selbstverständlichkeit, mit der ältere Jugendliche gewaltsam ihre Autorität gegenüber jüngeren durchsetzen, oftmals auch als eingebildete „Erziehungsmaßnahme“ und ohne böse Absicht. Diese Art von Gewalt wird vom Team ebenfalls kontinuierlich thematisiert, um der tradierten Selbstverständlichkeit und Legitimation von Gewalt entgegenzuwirken. Viele der älteren Jugendlichen haben selbst Gewalterfahrungen gemacht. Den Rahmen, darüber nachzudenken und in ihrer aktuellen Rolle andere Handlungsmöglichkeiten aufzuzeigen, das sieht das Team des Jugendtreff als eine Aufgabe im Sozialraum Steinbauerpark.