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Trailcenter
Gehe an deine Grenzen und dann weiter...
Die Covid19 Pandemie stellte die Welt auf den Kopf. In allen Lebensbereichen kam es zu massiven Einschnitten, dessen biopsychosozialen Auswirkungen wir erst in Zukunft sehen werden können. Angefangen von Schulproblematiken, mangelnde Bewegung, Zusammenleben auf engstem Raum bis zum Anstieg von Gewalt, strukturelle Ausgrenzung und Arbeitslosigkeit. Die Liste lässt sich durch viele weitere Punkte ergänzen und hat unsere Zielgruppe besonders schwer getroffen.
Aus diesem Grund wollten wir ein Projekt ins Leben rufen, bei dem die Jugendlichen wieder mehr Selbstwert erfahren, mehr Selbstvertrauen tanken und an sich wachsen können. Zusätzlich ist die Zeit stärker von zweidimensionaler Wahrnehmung geprägt als je zuvor, weshalb wir ganzheitliches Lernen, das Erleben mit allen Sinnen, noch stärker in den Fokus rücken wollten.
Ende August 2020 planten wir daher eine Radtour mit einer besonderen Herausforderung, die uns zum Trailcenter Hohe-Wand-Wiese führte. Vor Ort wurden die 6 männlichen Jugendlichen* im Alter von 12-15 Jahren auf sogenannten „Fullys“, vollgefederten Mountainbikes, und deren Handhabung sowie das Fahren von Trails eingeschult. Bereits bei der Einführung merkte ein Teil der Gruppe, dass das Handling kein einfaches war. Nachdem sich eine gewisse Sicherheit im Umgang einstellte ging es den „Family Uphill“ 100 Höhenmeter über einen Schotterweg hinauf, wo die Gruppe aufgrund der Steigung und der zusätzlichen Hitze von über 30 Grad schon teilweise an ihre Grenzen gestoßen ist. Oben angekommen wurden sehr anspruchsvolle Übungstrails absolviert, um ein Gefühl für die weitere Strecke zu bekommen. Nach einer kleinen Profieinlage, einem spektakulären Sprung, des Trainers ging es noch einmal leicht bergauf zur Flow-Line. Ab dem Zeitpunkt hieß es das Gelernte in die Praxis umzusetzen und die Gruppe fuhr den Trail, mit genügend Abstand zueinander, hinunter. Diese kurvige, wellige und rollercoasterartige Abfahrt war selbst für die erfahrenen Betreuer*innen ein intensives Erlebnis. Alle haben den Trail mit Bravour gemeistert und immer mögliche Verletzungen blieben glücklicherweise aus. Danach gab es eine gesunde Jause, die zuvor bei der Hinfahrt mit der Gruppe ausgesucht worden war. Nach der Stärkung ging es zurück nach Siebenhirten, bei sengender Hitze, leicht bergab den Wienflussradweg entlang.
Bei der Abschlussreflexionsrunde am Wienerflur waren alle geschafft, aber eines blieb übrig: Sie würden, ohne lang zu zögern, wieder ein solches Abenteuer mit uns starten!