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Safer Internet Day
Wir "basteln” eine Verschwörungstheorie
Der 11.02.2020 ist Safer Internet Day. Zu diesem Anlass fand in unserem Jugendclub in der Speisingerstraße 19 in Zusammenarbeit mit den Jugendlichen* ein besonderes Projekt statt. Auf der Seite ratioblog.de ist eine – recht humorvolle – Anleitung zum Selbstgestaltung einer Verschwörungstheorie zu finden. In sechs Schritten wird dort erklärt, wie man eine besonders wirkungsmächtige und überzeugende Verschwörungstheorie gestalten kann. Das haben wir mit einer Gruppe Jugendlicher* ausprobiert und umgesetzt.
Bevor wir den Ablauf des Projekts beschreiben, wollen wir zunächst auf dessen inhaltliche Punkte eingehen: Nachdem unsere eigene Verschwörungstheorie fertig ausgedacht war, begann die inhaltliche Auseinandersetzung mit den Jugendlichen* zum Thema.
Wir besprachen die gängigsten und verbreitetsten Theorien, verglichen mit unserem Modell und konnten mit den Jugendlichen* zwischen zionistischen Verschwörungen, der flachen oder hohlen Erde und Chemtrails am Himmel einige Parallelen zu unserem eigenen Phantasieprodukt identifizieren. Den Jugendlichen konnten so wichtige Erkenntnisse über Beschaffenheit, Motive und Funktionsweisen von Verschwörungstheorien im Internet am Modell vermittelt werden. Wir erkannten die Motive hinter gängigen Theorien und diskutierten Feindbilder und Motivlagen der Autori*innen.
Im Detail ist das Projekt so abgelaufen: Zuerst haben wir ein – zwar absurdes, aber in Relation zu anderen gängigen Theorien durchaus nicht übertrieben unglaubwürdiges – Thema gefunden. Zum Thema haben wir gemeinsam dann ein Motiv identifiziert, auf dessen Unterbau unsere Verschwörung fußen konnte. Als dann außerirdische Delphinwesen mit dem Klimawandel und dem Wirken von Greta Thunberg ausreichend plausibel in Verbindung gebracht waren, kümmerten wir uns angestrengt um die argumentative Untermauerung unserer Phantasie, suchten theoretische Veröffentlichungsmöglichkeiten und Indizien, wo auf der Welt etwas ähnliches geschehen könnte. Wir stellten die Theorie einigen anderen Jugendlichen vor und versuchten anhand deren Respons die Lücken in unseren Überlegungen – unter großem Gelächter – zu schließen. Nachdem das erledigt war, steckten wir über dem letzten Punkt die Köpfe zusammen und überlegten uns, wie aus unserer Verschwörungstheorie nun am besten Kapital zu schlagen wäre. Zwischen pseudo-investigativem Journalismus und diversen Mystery-Sendungen im Fernsehen konnten die Jugendlichen* einmal mehr ihre Kreativität unter Beweis stellen.