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Das Gelbe vom Ei: Das Kochprojekt von Streetwork Wieden
Wenn Donnerstag abends Öl zischt, Besteck klappert und ein angenehmer Duft durch die Belvederegasse strömt, dann ist es wieder so weit: das wöchentliche Kochprojekt von Streetwork Wieden ist in vollem Gange. Bis zu 27 Jugendliche im Alter von 12 bis 20 Jahren helfen zusammen, um selbst gewählte Gerichte auf den Tisch zu zaubern. Die einzige Anforderung, um teilnehmen zu dürfen? Die Bereitschaft mitanzupacken.
Das ursprüngliche Ziel des „Kochclubs“, wie er von der Zielgruppe genannt wird, war die Zusammenarbeit von Jugendlichen unterschiedlicher Altersgruppen, Geschlechter und Nationalitäten. Darüber hinaus eignete sich das Projekt für einige hervorragend als Lernerfahrung, um selbstständiges Handeln zu erproben. Gerechte Aufgabenverteilung, ein Thema, das in Gesprächen sehr abstrakt erscheinen kann, wurde zu einem wichtigen Schwerpunkt des wöchentlichen Angebots. Um das zu gewährleisten legten die Sozialarbeiter:innen großen Wert darauf, alle Anwesenden miteinzubinden. Das Kochprojekt fand diesmal im Zeitraum zwischen Oktober und April statt. Die wöchentlichen Intervalle schufen Kontinuität und sorgten dafür, dass sich die Zielgruppe mit den vielfältigen Aufgaben vertraut machen konnte.
Natürlich brachte das Projekt auch Herausforderungen mit sich. Neben der schwierigen Aufgabe, Kochprozesse für eine zunehmend große Gruppe anzuleiten, waren die Streetworker:innen mit verschiedenen Wissensständen und unterschiedlichen Leveln an Motivation konfrontiert. Das Miteinbinden von Jugendlichen, die anfangs wenig Interesse am Kochen hatten, konnte durch die freie Auswahl der Speisen und das Festlegen von Mindestanforderungen für die Teilnahme bewerkstelligt werden. Jede:r konnte eine machbare Aufgabe finden. Schließlich gehören zu einer gelungenen Mahlzeit neben Schneiden, Braten und Umrühren auch Aufdecken und Abwaschen. Aus der unterschiedlich großen Expertise der Besucher:innen konnte das Team von Streetwork Wieden einen positiven Nutzen ziehen. Ältere Jugendliche und junge Erwachsene, die zum Teil durch die Schule oder durch einschlägige Ausbildungen viel Erfahrung mitbrachten, teilten ihr Wissen und unterstützen die anderen bei ihren Aufgaben. Ein besonderes Highlight war der Tag, an dem eine Teilnehmerin das Falafel-Rezept ihrer Familie mit dem Team teilte, und die anderen Jugendlichen bei der Zubereitung anleitete.
Nach der getanen Arbeit saßen alle Jugendlichen beim Esstisch zusammen, um das Ergebnis zu genießen. Das ungezwungene Beisammensein war eine ideale Atmosphäre, um mit den Sozialarbeiter:innen ins Gespräch zu kommen. Dadurch entstand eine gemeinsame Basis, die ausschlaggebend war, sobald sich Jugendliche mit Beratungsthemen an das Team wandten.
Aufgrund der großen Beliebtheit und der positiven Erfahrungen, die das Team von Streetwork Wieden mit den Kochclubs gemacht hat, soll das Projekt auch nächsten Herbst wieder starten.